Neuer Bericht zeigt Risiken auf, denen CBDC-Dienstleister und Zentralbanken begegnen müssen

Die CBDC-Saison könnte bald kommen, da China sich auf die Einführung seines digitalen Yuan vorbereitet und andere Länder ebenfalls darum kämpfen, Weißbücher oder sogar Pilotprogramme fertigzustellen. Ein neuer Bericht weist jedoch auf einige potenzielle Risiken hin, die CBDC-Dienstleister und Zentralbanken so früh wie möglich angehen müssen.

Der frühe Vogel fängt den Wurm

Die International Securities Services Association hat ihren Bericht „Blue Print for CBDC in Post-Trade-Settlement“ veröffentlicht. Der Bericht skizzierte einige finanzielle und regulatorische Risiken, die eine Bedrohung für ein interoperables Multi-CBDC-System auf globaler Ebene darstellen könnten.

Im Hinblick auf das finanzielle Risiko wies der Bericht auf mögliche Probleme wie fragmentierte Liquidität, mehrere Stufen des Kontrahentenrisikos und Herausforderungen bei der Begleichung eines Nettobetrags hin. Zu den regulatorischen Bedenken gehörten unter anderem die Art und Weise, wie grenzüberschreitende Vergleiche abgeschlossen werden, Unterschiede bei den technologischen Standards und die Frage, welche Gesetze für welche Gerichtsbarkeit gelten würden.

Der Bericht fügte außerdem hinzu:

„Kosten und Risiken aufgrund einer mangelnden zeitnahen Interoperabilität zwischen tokenisierten und nicht tokenisierten Systemen müssen ebenfalls sorgfältig abgewogen werden, insbesondere wenn Transaktionen beispielsweise über „On-Ramp/Off-Ramp“-Modelle zwischen Fiat und CBDC abgewickelt werden.“

Ein CBDC-Tauziehen

Dies sind jedoch nicht die einzigen Risiken, denn potenzielle CBDC-Nutzer haben auch ihre eigenen Ängste. Beispielsweise bezeichnete der NSA-Whistleblower und Datenschutzbefürworter Edward Snowden CBDCs als „Gefahr“. Er schlug auch vor, dass der Staat sie zur Überwachung und Kontrolle seiner Bevölkerung nutzen könnte.

Einige glauben jedoch das Gegenteil. Beispielsweise hat die Europäische Zentralbank ihre Besorgnis über ausländische Vermittler geäußert, die europäische Zahlungen abwickeln. Gleichzeitig ergab eine Umfrage unter deutschen Befragten, dass von der Minderheit, die CBDCs unterstützte, viele auch private Zahlungsakteure umgehen wollten.

Der Erste ist nicht immer der Beste

Während die Olympischen Winterspiele näher rückten, hat das ostasiatische Regime Berichten zufolge sowohl inländischen als auch ausländischen Besuchern verschiedene Möglichkeiten zur Nutzung seines CBDC eingeführt. Darüber hinaus sollen auch ausländische Unternehmen unter Druck geraten.

Der IVSS-Bericht warnte seinerseits auch vor den Gefahren, die dadurch entstehen, dass frühe CBDC-Anwender andere Länder zurücklassen. In dem Bericht heißt es:

„Dies gilt insbesondere zu Beginn der Einführung, wenn es eine „Sunrise“-Herausforderung geben wird: Das heißt, einige Systeme werden die neuen Funktionen zuerst übernehmen, während andere Systeme im selben Ökosystem/der gleichen Wertschöpfungskette zurückbleiben, was die Notwendigkeit einer Interoperabilität entstehen lässt.“

Quelle: https://ambcrypto.com/new-report-reveals-risks-that-cbdc-service-providers-central-banks-have-to-address/