Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass schwierige Finanzbedingungen in den USA die Geschäftsabwicklung an der Wall Street torpedieren könnten

Was im US-Finanzsystem passiert, bleibt nicht dort.

Schwierige finanzielle Bedingungen wirken sich tendenziell auf die Weltwirtschaft aus und stören die Fusions- und Übernahmemaschinerie der Wall Street, wie neue Untersuchungen zeigen. Und es könnte wahrscheinlich die großen Investmentbanken hart treffen.

„Wir stellen fest, dass die Finanzbedingungen im Kernland erhebliche Spillover-Effekte auf grenzüberschreitende M&As haben“, heißt es in dem Bericht mit dem Titel „Cross-Border Spillovers: HOW US Financial Conditions Affect M&As Around the World.“ Der Artikel wurde von Katharina Bergant und Prachi Mishra vom Internationalen Währungsfonds sowie Raghuram Rajan von der Booth School of Business der University of Chicago verfasst. Und es wurde vom National Bureau of Economic Research verteilt

Die Forscher fanden heraus, dass ein Anstieg des US-Finanzkonditionsindex um 1 Prozent, der darauf hindeutet, dass die Finanzierung schwieriger zu bekommen ist, zu einem Wertverlust von etwa 10 % bei M&A-Transaktionen führt.

Allerdings gibt es in dieser Mischung auch einige gute Neuigkeiten. Während die Transaktionspreise niedriger sind, wenn die finanziellen Bedingungen strenger sind, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Fusion oder Übernahme den Aktionären Geld einbringt.

Die Autoren stellen die Sache so dar:

  • „Akquisitionen, die vor dem Hintergrund strengerer finanzieller Bedingungen weltweit erfolgen, schaffen einen höheren Wert; während diejenigen, die mit lockeren Finanzbedingungen einhergehen, eine schwächere Leistung ankündigen.“

Das passt zu einem seit langem bekannten Phänomen: Viele Deals schaffen in keiner Weise einen Mehrwert, wie Bob Bruners Buch „Deals from Hell“ zeigt.

Während also die Wall-Street-Banker – die im Verhältnis zu den Transaktionsgebühren bezahlt werden – möglicherweise unter strengeren finanziellen Bedingungen leiden, könnten die Börseninvestoren wesentlich besser abschneiden.

Insgesamt haben sich die Finanzbedingungen in den USA seit Jahresbeginn verschärft, auch wenn einige dieser Maßnahmen in den letzten Wochen zurückgenommen wurden, so die Chicago Fed laut ihrem National Financial Conditions Index. Mit anderen Worten: Die Bedingungen sind strenger.

Das dürfte wiederum gut für die Anleger sein.

Quelle: https://www.forbes.com/sites/simonconstable/2023/05/28/tough-us-financial-conditions-could-torpedo-wall-street-dealmaking-new-research-shows/