Russland testet digitalen Rubel für Zahlungen zwischen Privatpersonen

20. Januar 2022 um 11:23 // Nachrichten

Russland ebnet den Weg für den digitalen Rubel

Zwölf russische Banken bereiten sich auf die erste Testphase des digitalen Rubels vor. Die CBDC wird für Zahlungen zwischen Privatpersonen zur Verfügung stehen.


Verläuft diese Phase erfolgreich, wird der Test sukzessive auf neue Teilnehmer und verfügbare Transaktionen ausgeweitet. Ein solcher Ansatz wird es ermöglichen, einen Fahrplan für die reibungslose Integration des digitalen Rubels in das Währungssystem des Landes zu entwickeln.


An dem Pilotprojekt sind unter anderem Tinkoff Bank, VTB und Promsvyazbank beteiligt. Der Vertreter der Promsvyazbank teilte der lokalen Nachrichtenagentur Bitnovosti mit, dass sie bereits mit dem Testen von C2C-Zahlungen begonnen haben. Als nächstes folgen C2B-, B2C- und B2B-Transaktionen. 


Die VTB arbeitet aktiv mit der Bank of Russia zusammen, um eine interne Infrastruktur für die Integration des digitalen Rubels zu entwickeln, wozu auch die Entwicklung einer digitalen Wallet-App gehört. Die Finanzinstitute des Landes glauben, dass der digitale Rubel neue Möglichkeiten für die nationale Wirtschaft schaffen und Unternehmern ein nahtloses und bequemes Zahlungsmittel bieten wird.


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Zunehmende Feindseligkeit gegenüber Bitcoin


Unterdessen könnte die dezentralisierte Kryptowährungsindustrie unter der Einführung des digitalen Rubels leiden. Gespräche über den Start des nationalen CBDC haben eine neue Portion Gerüchte über das bevorstehende Verbot digitaler Währungstransaktionen entfacht. Nun soll die Bank von Russland mit dem Föderalen Sicherheitsdienst (FSS) zusammenarbeiten, um Bürger daran zu hindern, mit Kryptowährungen wie Bitcoin zu handeln.


Im Dezember 2021 berichtete CoinIdol, eine weltweite Blockchain-Nachrichtenagentur, dass die Bank von Russland einen neuen Regulierungsrahmen entwickelt, der Kreditinstitute und Zahlungsdienstleister dazu verpflichten würde, Details zu allen Geldtransaktionen zu melden. Die neuen Regeln könnten zu Schwierigkeiten beim Zugang zu digitalen Vermögenswerten führen, was der gesamten Branche schaden würde.


Als Hauptgründe für das Verbot digitaler Währungen nannten Bank- und FSB-Vertreter Sicherheits- und Rechtsfragen. Laut FSS werden sie häufig für kriminelle Transaktionen verwendet. Einige Mitglieder der Community könnten dies jedoch als Versuch sehen, den Weg für einen zentralisierten digitalen Rubel zu ebnen und die Menschen davon abzuhalten, sich dezentralen Alternativen zuzuwenden. 


Alles in allem gibt es keine offiziellen Kommentare zu einem möglichen Verbot von Kryptowährungen, sodass die Spekulationen möglicherweise nur Gerüchte sind. Es scheint, dass die Community abwarten muss, wie sich die Situation nach dem Start der digitalen Rubel-Piloten entwickelt.

Quelle: https://coinidol.com/russia-pilot-digital-ruble/