Datenleck zeigt, dass die Credit Suisse die „Rogues“-Galerie von Kriminellen, Diktatoren und Spionen willkommen heißt

Ein Datenleck bei der Credit Suisse hat enthüllt, mit welchen Kunden die Schweizer Bank gerne Geschäfte macht. Zu den zahlreichen Kunden, die die Bank betreut, gehören organisierte Verbrecherbosse, Diktatoren, korrupte Politiker und Spione.

Das Leck, das 30,000 Konten und Gelder im Gesamtwert von über 109 Milliarden US-Dollar umfasst, macht deutlich, wie sehr wohlhabende Kriminelle Geld im traditionellen Bankensystem verstecken. Die Durchsuchung der Tausenden von Konten war ein großes Unterfangen, wobei sich eine Reihe von Medien, darunter die Süddeutsche Zeitung, die Last der Ermittlungsarbeit teilten.

Trotz des Ausmaßes des Lecks stellen die wiederhergestellten Informationen nur einen kleinen Teil der Geschäfte bei Credit Suisse dar, was darauf hindeutet, dass ein weitaus größeres Problem vorliegen könnte. Der Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph E. Stiglitz fasste das mögliche Ausmaß des Problems zusammen.

„Die internationale journalistische Zusammenarbeit hat nur einen kleinen Teil der Kundendaten der Bank gesehen, aber in diesem winzigen Teil befinden sich bereits so viele problematische Kunden, darunter Diktatoren und ihre Familien, mutmaßliche Kriegsverbrecher, Geheimdienstmitarbeiter und -chefs, ein Menschenhändler und sanktionierte Geschäftsleute und Menschenrechtsverletzer – eine wahre Schurkengalerie – was würden wir sehen, wenn das Fenster in die Bank größer wäre?“ sagte Stiglitz am Montag im Guardian.

Die Frage, die der Nobelpreisträger aufwirft, ist nicht nur bemerkenswert, sondern aufgrund der kürzlich vorgelegten Beweise auch völlig plausibel.

Was nun für Suisse?

Die Aufdeckung der grassierenden Kriminalität bei der Schweizer Bank hat in den Machtkorridoren der EU Anlass zur Sorge gegeben. Die größte Fraktion im Parlament, die EVP, forderte vom Parlament eine Neubewertung der Schweiz als „Land mit hohem Geldwäscherisiko“.

Sollte ein solcher Fall tatsächlich eintreten, würde dies die Schweiz in die gleiche Kategorie wie Panama und Afghanistan stellen.

Markus Ferber, MdEP und Sprecher der EVP-Fraktion im Wirtschafts- und Währungsausschuss, äußerte sich zur Schwere des Falles.

„Datenschutzgesetze für Banken dürfen nicht zum Vorwand werden, um Geldwäsche und Steuerhinterziehung zu erleichtern. Die Erkenntnisse von „Swiss Secrets“ deuten auf massive Defizite der Schweizer Banken bei der Geldwäschereiprävention hin. Offenbar verfolgt die Credit Suisse die Politik, wegzuschauen, anstatt schwierige Fragen zu stellen“, sagte er.

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Quelle: https://beincrypto.com/data-leak-shows-credit-suisse-welcomes-rogues-gallery-of-criminals-dictators-and-spies/