Wenn dies der Fall wäre, hätte die Fed eine viel schwierigere Aufgabe, das Tempo der Preissteigerungen wieder auf ihr Ziel von 2 % zu bringen. Um die Wirtschaft so weit zu bremsen, dass die Unternehmen ihre Preise nicht erhöhen und die Arbeitnehmer keine höheren Löhne fordern, um dies auszugleichen, müssten die Zinssätze viel höher steigen.
Eine gute Möglichkeit, die Inflationserwartungen zu verfolgen, besteht darin, den Renditeunterschied zwischen regulären Staatsanleihen und inflationsgeschützten Wertpapieren des Finanzministeriums (Treasury Inflation-Protected Securities, TIPS) zu betrachten.
Staatsanleihen sind leicht zu verstehen. Sie zahlen zweimal im Jahr Zinsen und geben den Anlegern bei Fälligkeit den Nennwert zurück. Der Nennwert von TIPS steigt mit der Inflationsrate und die gezahlten Zinsen basieren auf dem angepassten Nennwert, sodass Anleger aufgrund der Inflation keine Kaufkraft verlieren.
Derzeit rentieren die 10-jährigen TIPS nur etwa 0.2 %. Die Rendite der 10-jährigen regulären Staatsanleihen beträgt etwa 3.1 %. Der Nennwert von TIPS müsste daher um 2.9 % angehoben werden, damit die inflationsbereinigten Staatsanleihen die gleiche Gesamtrendite bieten wie normale 10-jährige Schuldverschreibungen.
Diese Renditedifferenz entspricht der aktuellen Inflationserwartung über einen Zeithorizont von 10 Jahren.
Anleger sollten diese Zahl im Auge behalten, um zu sehen, ob diese Erwartungen außer Kontrolle geraten. Wenn dies der Fall ist, wird die Fed die Zinsen schneller und höher anheben. Wenn sie sich in Richtung 2 % bewegen, wird der Druck auf die Fed, die Zinssätze anzuheben, weitaus geringer sein, und die Zentralbank wird wahrscheinlich eine weniger aggressive Haltung einnehmen.
Anleger können außerdem sicherstellen, dass es keine großen Unterschiede zwischen kurzfristigen und langfristigen Inflationsraten gibt. Die erwartete 5-Jahres-Inflationsrate liegt bei etwa 3.2 %, etwas höher als die 10-Jahres-Breakeven-Inflationsrate. Das ist einigermaßen sinnvoll, da erwartet wird, dass die Inflationsraten im Laufe der Zeit von den heute hohen Niveaus zurückgehen.
Sowohl die 5- als auch die 10-Jahres-Erwartungen liegen unter den jüngsten Höchstständen. Das ist ein kleines Zeichen dafür, dass die Politik der Fed funktioniert.
Anleger können die Daten kostenlos über die Federal Reserve Bank of St. Louis und deren Website Federal Reserve Economic Data (FRED) abrufen. Es veröffentlicht sowohl die 5-Jahres- und 10-Jahres- Erwartungen zu erfüllen, ohne dass die Anleger irgendwelche Berechnungen anstellen müssen.
Zinserhöhungen der Fed und die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen haben in letzter Zeit zu wildem Handel am Aktienmarkt geführt. Der
S & P 500
und
Dow Jones Industrial Average
schloss am Mittwoch mit einem Plus von 3 % bzw. 2.8 %, schloss am Donnerstag jedoch mit einem Minus von 3.6 % bzw. 3.1 %.
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