Wie sieht die Zukunft des Dortmunder Stars aus?

Beim 1:0 von Borussia Dortmund gegen Chelsea in der 63. Minute herrschte reger Betrieb auf der Bank. Mats Hummels und Marco Reus waren in der Aufwärmphase, doch Cheftrainer Edin Terzic brachte am Ende beides nicht. Eine problematische Situation, insbesondere wenn es um Kapitän Reus geht, dessen Vertrag im Sommer ausläuft.

Terzic, der mit demselben Berater wie Reus spielt, spielte schnell herunter, dass Reus in den letzten 30 Minuten eines wichtigen Spiels für Dortmund nicht eingewechselt wurde. „Es ist brutal; Es tut mir natürlich leid“, sagte Terzic nach dem Spiel. „Aber es geht nicht nur um Marco. Wir hatten auch andere Jungs, die nicht gebracht wurden. Das muss er respektieren. Aber akzeptiere es nicht. Er kann morgen im Training und den nächsten Spielen zeigen, dass er das nicht akzeptiert. Aber im Moment muss er es wie alle anderen respektieren.“

Nach dem Spiel berichtete Bild, dass Reus mit den Spielern vor der Südtribüne – Dortmunds legendärer Südtribüne – gefeiert habe, aber schnell in der Umkleidekabine verschwunden sei. Reus ging dann auch in der Gemischten Zone kommentarlos an Journalisten vorbei in Richtung eines Privatwagens.

Die Reus-Situation kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für Dortmund. Wenn er fit ist, kann Reus natürlich noch etwas bewegen. Aber er hat nicht mehr die Geschwindigkeit und Fitness, um in einem engen Spiel aufzutreten, wenn Dortmund versucht, Kontergegner zu treffen, weshalb Terzic sich entschied, den Kapitän gegen Chelsea auf der Bank zu lassen.

Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass die Zeit von Reus in Dortmund im kommenden Sommer zu Ende geht. Beide Seiten wollen den auslaufenden Vertrag verlängern, aber nicht um jeden Preis.

„Wir kennen die Platzierungen beider Spieler“, sagte Terzic am Freitag auf die Frage nach Reus und Hummels. „Wir wissen, dass sie wichtig sind. Wir haben noch viele Aufgaben vor uns und es ist wichtig, dass wir uns auf alle Spieler verlassen können, auch auf Marco und Mats.“

Terzic würde gerne die Verträge mit beiden Spielern verlängern, aber wie Transfer am Freitag gemeldet, nur wenn sie eine Gehaltskürzung akzeptieren. Dem Bericht zufolge möchte Dortmund das Gehalt von Reus um 12 Millionen Euro kürzen und ihn stärker von Leistungsprämien abhängig machen.

Tatsächlich würde ein Teil dieses Gehalts dann verwendet, um ein Paket zusammenzustellen, das Jude Bellingham, den Kapitän gegen Chelsea, dazu verleiten könnte, im Verein zu bleiben. Dortmund will 15 Millionen Euro pro Saison schnüren, um den englischen Mittelfeldspieler in Deutschland zu halten.

Ob Reus ein reduziertes Gehalt und Ansehen akzeptieren wird, ist eine ganz andere Frage. Wie Stefan Bienkowski darauf hinwies Gegenpressung, Dortmund hat jetzt mehrere Spieler, die auf der Position von Reus spielen, und der Verein wird Bellingham auch eine größere Rolle zuweisen, falls er sich für einen Verbleib entscheidet.

Mit anderen Worten, beide Seiten haben ein kleines Rätsel. Auch wenn sie ihren Weg gerne gemeinsam fortsetzen würden, könnte dies nicht im Interesse beider Seiten sein. Dortmund braucht das Gehalt und die Minuten von Reus für andere Spieler. Reus will derweil weiter auf hohem Niveau spielen und vielleicht noch den ein oder anderen Titel gewinnen, bevor er Karriere macht.

Ob das in Dortmund passieren wird, ist nun etwas fraglich. Interesse an dem 33-Jährigen ist durchaus vorhanden. Major League Soccer ist ein mögliches Ziel wo Reus nur für Vereine mit Sitz in Los Angeles, New York und Miami spielen würde. Auch einige Bundesligisten und Vereine aus Italien haben Interesse bekundet. Wie auch immer, die Situation von Reus ist in der Luft, und Terzic muss vorerst mit Samthandschuhen durch eine Situation navigieren, um die starke Saison von Dortmund nicht zu gefährden.

Manuel Veth ist der Gastgeber des Bundesliga-Gegenpressing-Podcast und der Area Manager USA bei Transfer. Er wurde auch im Guardian, Newsweek, Howler, Pro Soccer USA und mehreren anderen Verkaufsstellen veröffentlicht. Folge ihm auf Twitter: @ ManuelVeth

Quelle: https://www.forbes.com/sites/manuelveth/2023/02/18/the-marco-reus-conundrum-what-is-the-future-of-the-dortmund-star/