Erdgas: Goldman Sachs revidiert Q3'22-Prognose nach oben

Erdgas Der Preis in Europa befindet sich im Aufwärtstrend, da die zuvor ausweichende Zone von 80 Euro weiterhin ein stabiles Unterstützungsniveau darstellt. Laut Goldman Sachs wird dieser Trend angesichts des anhaltenden Ungleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage in den kommenden Monaten anhalten.

Erdgaspreis
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Der europäische Erdgaspreis ist in der vergangenen Woche um über 40 % gestiegen. Zugegebenermaßen ist der Benchmark-TTF-Futures der Niederlande inzwischen vom Eineinhalb-Monats-Hoch von 124.31 Euro auf 117.74 Euro zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels gesunken. Dennoch bleibt der Aufwärtstrend bestehen, und Goldman Sachs geht davon aus, dass er sich im kommenden Monat fortsetzen wird.


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Basierend auf dem Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, das weiterhin den Markt bestimmt, prognostiziert die Investmentbank, dass der Erdgaspreis im dritten Quartal 104 3 Euro erreichen wird. Der Wert stellt eine deutliche Anpassung gegenüber der vorherigen Prognose von 22 Euro dar.

Während eines Interviews auf Bloomberg Markets gab Samanta Dart, Leiterin der Erdgasforschung bei Goldman Sachs, an: „Der Schlüssel zur weiteren Entwicklung der Preise liegt tatsächlich in der Dauer dieser Lieferkürzungen aus Russland.“

Tatsächlich war die Entscheidung des LNG-Unternehmens Freeport, seine Anlage in Texas für drei Monate statt der zuvor angekündigten Frist von drei Wochen zu schließen, ein wesentlicher Aufwärtstrend für den europäischen Erdgaspreis.

Die Situation wurde durch die Lieferkürzungen aus Russland verschärft. Letzte Woche gab der staatliche Gazprom-Konzern bekannt, dass er seine Lieferungen durch die wichtige Nord Stream 1-Pipeline weiter eingeschränkt habe. Europa bezieht etwa 40 % seiner Erdgaslieferungen aus Russland. Daher haben die Lieferkürzungen Länder wie Deutschland, Italien, Frankreich und Österreich schwer getroffen. Beispielsweise wird Deutschland Anreize für Unternehmen bieten, die ihren Erdgasverbrauch reduzieren wollen. Dazu gehört auch die Wiederinbetriebnahme von Kohlekraftwerken, um die Lagerbestände vor der Wintersaison zu erhöhen.

Neben dem längeren Ausfall der LNG-Anlage in Freeport und den Lieferkürzungen durch Russland steht Europa auch vor einer dritten Herausforderung: der Konkurrenz durch asiatische Käufer. Auch Länder wie Japan, China und Südkorea wollen ihre Lagerbestände vor der Winterperiode aufstocken, wenn die Nachfrage nach Erdgas tendenziell steigt.  

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Quelle: https://invezz.com/news/2022/06/21/natural-gas-goldman-sachs-revises-q322-forecast-upside/