DFL-Supercup erteilt wichtige Lehren für Bayern München und RB Leipzig

Der FC Bayern München und RB Leipzig sind spektakulär in die Bundesliga-Saison 2022/23 gestartet. Der Rekordmeister und der aktuelle DFB-Pokalsieger standen sich am Samstag im DFL-Supercup vor 47,000 Fans in der Red Bull Arena in Leipzig gegenüber. Nach einer 3:0-Führung der Bayern in den ersten 45 Minuten stürmte Leipzig zurück und scheiterte knapp, das Spiel endete 3:5 zugunsten des Rekordmeisters.

Jamal Musiala (14.), Sadio Mané (31.), Benjamin Pavard (45.) brachten die Bayern überzeugend in Führung. Dann brachte Marcel Halstenberg (59.) Leipzig auf die Bretter, ehe Serge Gnabry (66.) scheinbar das Spiel wegsteckte. Doch Christopher Nkunku (77.) und Dani Olmo (89.) machten knapp, ehe Leroy Sané (98.) das Spiel endgültig beendete.

„Wir sind nicht zufrieden“, sagte Dani Olmo nach dem Spiel über den Aufholversuch der Leipziger. Der spanische Außenstürmer war sichtlich frustriert über Leipzigs erste Halbzeit und das tiefe Loch, das sie dem Club versetzte. „Wir müssen uns verbessern und aus diesem Spiel und den vergangenen Spielen lernen.“

Olmo spielte auf das Spiel gegen Liverpool an, das Leipzig mit 5:0 verlor. Ein Ergebnis, das auch am Samstag irgendwann durchaus möglich schien. Vor allem Bayerns Jamal Musiala zeigte ein stürmisches Spiel und war mit Abstand der beste Spieler auf dem Platz.

„Wir können viele Chancen kreieren, und man muss darauf achten, dass wir auch in der Defensive rücksichtslos sind“, sagte Musiala. Der deutsche Teenager spielte auf der linken Seite auf Position 10 und hatte viel Raum für Kreativität. „Die linke Seite ist sehr offen, und Sie können sich jederzeit drehen, um weit hinauszugehen oder hineinzukommen.“

Leipzig machte es Musiala leicht, den Raum zu finden, die Linien zu durchbrechen und für allerlei gefährliche Momente zu sorgen. Gott sei Dank ging Musiala aber nach 60 Minuten vom Platz. Ohne den Teenager konnten die Leipziger Angreifer plötzlich freier angreifen, da die eigene Abwehr nicht mehr in Gefahr war, auseinandergerissen zu werden, was es ihnen ermöglichte, abenteuerlustiger zu sein.

„Wir haben in der ersten Halbzeit schlecht gespielt“, sagte RB-Leipzig-Torhüter Peter Gulacsi nach dem Spiel. „Wir haben ihnen nach Standardspielen mindestens zwei Tore geschenkt. Wir waren nicht aufmerksam genug, und mit drei Toren Rückstand zur Halbzeit war es kein leichtes Spiel, zurückzukommen. Sie haben das Spiel verdient gewonnen, denn über die vollen 90 Minuten; Sie waren das bessere Team.“

Letztendlich gab es für beide Klubs nur eine Saison vor dem eigentlichen Start in die Bundesliga einige wichtige Lehren. Für Leipzig war es das zweite Mal in kurzer Folge, dass sie gegen ein Topteam fünf Gegentore kassierten. „Es sieht uns nicht ähnlich, so viele Tore zu kassieren“, sagte Gulacsi.

Leipzig zeigte Defizite in der Abwehr und im Umschaltspiel gegen die Bayern. In der ersten Halbzeit wirkte das System von Domenico Tedesco chaotisch, und sein Team fing oft an, den Ball schnell nach vorne zu bringen. Stürmer Christopher Nkunku wirkte verloren, erst nach der Einwechslung von Olmo in der zweiten Halbzeit besserte sich das Spiel (52.).

Auch bei den Bayern spielten Auswechslungen eine Rolle, in ihrem Fall allerdings negativ. Das Spiel drehte sich, als Musiala in der 60. Minute ausgewechselt wurde. Der 19-Jährige dominierte das Mittelfeld und war in Übergangsmomenten unglaublich wichtig.

Obwohl Musiala kein überzeugter Starter war, plädierte er dafür, als unverzichtbares Mitglied der ersten Mannschaft betrachtet zu werden. Ein weiterer Faktor war die Abwehr der Bayern, und die Abwehr von Dayot Upamecano und Lucas Hernández hatte in der zweiten Halbzeit Mühe, Leipzigs hohe Pressing- und Mittelfelddominanz einzudämmen.

Nagelsmann wird sicherlich besorgt sein, dass seine Mannschaft fast eine 3:0- und dann eine 4:1-Führung verschenkt. Der Rekordmeister hat zu tun; Die Fitness von Neuzugang Matthijs de Ligt wird von größter Bedeutung sein, um die Verteidigungssicherheit zu erhöhen. Musiala und Marcel Sabitzer waren Highlights für den FC Bayern München.

Unterm Strich bleibt also noch Arbeit für die Bayern. Doch Nagelsmann wird auf das Ergebnis mit der Erkenntnis blicken, dass es zwar Probleme auf seiner Mannschaft gibt, Konkurrenten wie RB Leipzig aber noch weit davon entfernt sind, sein Team in dieser Saison wirklich um den Titel herauszufordern.

Manuel Veth ist der Gastgeber des Bundesliga-Gegenpressing-Podcast und der Area Manager USA bei Transfer. Er wurde auch im Guardian, Newsweek, Howler, Pro Soccer USA und mehreren anderen Verkaufsstellen veröffentlicht. Folge ihm auf Twitter: @ ManuelVeth

Quelle: https://www.forbes.com/sites/manuelveth/2022/07/31/dfl-supercup-offers-important-lessons-for-bayern-munich-and-rb-leipzig/