Bundesliga endet dramatisch, Leipzig erreicht die Champions League und Stuttgart überlebt

Drama in Stuttgart, Drama in Dortmund, Drama in Bielefeld und Drama in Leverkusen. Der letzte Bundesliga-Spieltag sorgte sowohl an der Tabellenspitze als auch am Tabellenende für reichlich Handlungsstränge.

Der SC Freiburg und RB Leipzig standen im direkten Wettbewerb um den letzten Champions-League-Platz ganz oben. Mit zwei Punkten Abstand versuchten die beiden Klubs, die am kommenden Wochenende auch im DFB-Pokalfinale aufeinandertreffen, um den vierten und letzten UCL-Platz.

Auf dem Papier schien die Situation einfach zu sein. Lediglich einen Punkt brauchte Leipzig gegen den bereits abgestiegenen Arminia Bielefeld. Freiburg wiederum musste gegen Bayer Leverkusen mit den gefragten Stars Patrik Schick und Moussa Diaby antreten.

Schick sorgte in der 54. Minute für die Leverkusener Führung, als er sich absetzte und Teamkollege Lucas Alario zur Führung fand. Bielefeld und Leipzig standen zu diesem Zeitpunkt noch 0:0. Der Spieltag näherte sich langsam seinem unausweichlichen Ende, bis in der 70. Minute Janni Serra die Arminia gegen Leipzig in Führung brachte.

Plötzlich ging ein Raunen durch die BayArena in Leverkusen. „Natürlich wussten wir, was im anderen Spiel passiert ist“, sagte Freiburgs Mittelfeldspieler Vincenzo Grifo nach dem Spiel. In der 88. Minute glich Freiburg dann wie aus dem Nichts aus, als Janik Haberer traf.

In der BayArena brodelte es nun unter den Freiburger Fans. Könnte das kleine Freiburg die Chancen überwinden und zum ersten Mal in der Geschichte die Champions League erreichen? Letztendlich war die Antwort nein; Leipzig glich in der 93. Minute durch ein Tor von Willie Orban aus. Doch das Ergebnis war den Breisgau Brasilianer zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.

„Wir wussten nicht, dass Leipzig ausgeglichen hat“, sagte Freiburgs Cheftrainer Christian Streich nach dem Spiel. Und in diesem Sinne warf Freiburg alles in den Leverkusener Strafraum, auch Torhüter Mark Flekken. Leverkusen nutzte das leere Tor gut aus, Exequiel Palacios traf von der Mittellinie, um das Spiel zu beenden.

Trotz einer fantastischen Saison stand Streich nach dem Spiel die Enttäuschung im Gesicht. „Nach dem Ausgleich war es schwierig, weil wir All-in gegangen sind“, sagte Streich. Trotz der Enttäuschung hob der Trainer gleich das Positive hervor. „Wir sind Sechster geworden! Großes Kompliment an das Team; Sie haben alles gegeben und eine konstante Saison gespielt.“

Freiburg hat natürlich noch die Chance auf den Titel, wenn sie am kommenden Wochenende im Pokal gegen Leipzig antreten. Keine Seite hat den Wettbewerb gewonnen, und einige haben das Matchup in einen verwandelt Clash of Cultures zwischen einem kleinen Traditionsverein (Freiburg) und einem von Investoren geführten Verein (RB Leipzig).

Während Leipzig und Freiburg ein Spiel mehr haben, hat Hertha Berlin in dieser Saison noch zwei Spiele mehr. Hertha ging mit zwei Punkten Vorsprung auf den Tabellensechzehnten VfB Stuttgart in den 34. Spieltag.

Und für die längste Zeit am Samstag sah es so aus, als würden sie dort bleiben. Hertha war in der 18. Minute durch Ishak Belfodil gegen eine lethargische Mannschaft von Borussia Dortmund früh in Führung gegangen. Stuttgart musste derweil ein 1:1-Unentschieden gegen einen Kölner hinnehmen, der noch um einen Platz in der Europa League kämpft.

Anders als bei Freiburg und Leipzig würde hier das späte Drama zu einem Positionswechsel führen. In Dortmund glich der zukünftige Man-City-Star Erling Haaland für die Schwarz-Gelben aus, dann erzielte der junge Yousssoufa Moukoko das 2:1 für den BVB
VB
in der 84. Minute.

Zu diesem Zeitpunkt steuerte Stuttgart noch auf die Relegationsspiele zu. Wie schon in Leverkusen bei Freiburg warfen die Schwaben alles in den Kasten der Kölner, und im Gegensatz zu Freiburg würden sie belohnt werden.

In der 92. Minute köpfte Wataru Endo den zweiten Stuttgarter nach Hause, um die drei Punkte zu sichern, die ihnen Sicherheit garantieren würden. Es folgten dramatische Szenen, in denen Stuttgarts US-Trainer Pellegrino Matarazzo jubelnd über das gesamte Feld stürmte, die Fans nicht zurückzuhalten waren und die Spieler auf den Barrikaden standen.

Sechs weitere Minuten wurden hinzugefügt, aber das Ergebnis stand und schickte Hertha in die Playoffs gegen den Dritten der 2. Bundesliga am Sonntag. „Das war pure Ekstase, ein wunderbarer Moment, unglaublich“, sagte Matarazzo nach dem Spiel. „Ich freue mich so für die Jungs. Momente wie heute vergisst man nicht.“

Manuel Veth ist der Gastgeber des Bundesliga-Gegenpressing-Podcast und der Area Manager USA bei Transfer. Er wurde auch im Guardian, Newsweek, Howler, Pro Soccer USA und mehreren anderen Verkaufsstellen veröffentlicht. Folge ihm auf Twitter: @ ManuelVeth

Quelle: https://www.forbes.com/sites/manuelveth/2022/05/15/bundesliga-ends-in-drama-as-leipzig-reach-the-champions-league-and-stuttgart-survive/