Bidens Gassteuerurlaub nur ein Tropfen auf den heißen Stein? [Infografik]

Benzin und Diesel könnten bald US-Tankstellen frei von Bundessteuern erreichen. Ein entsprechender Vorschlag wurde gestern von der Biden-Administration vorgelegt und müsste vom Kongress beschlossen werden. Während die Bundessteuer auf Dieselkraftstoff etwa 24 Cent pro Gallone beträgt, liegt diese Zahl bei Normalbenzin bei etwa 18 Cent pro Gallone. Wenn der Plan wie eingeführt weitergeführt werden sollte, würde die Steuer für drei Monate ausgesetzt, wodurch ein bundesstaatlicher Gassteuerurlaub bis September geschaffen würde.

Bundessteuern machen jedoch einen recht kleinen Teil des Gaspreises aus, wie in zu sehen ist Daten der Energy Information Administration. Dies gilt umso mehr in Bezug auf die hohen Gaspreise, die die USA derzeit im Zusammenhang mit den Weltmarktturbulenzen nach der russischen Invasion in der Ukraine und den darauffolgenden Embargos erleben. Eine Veröffentlichung des Weißen Hauses ermutigt auch mehr Bundesstaaten, ihre Steuern auf Benzin auszusetzen, was New York und Connecticut bereits getan haben.

Die Daten der IEA zeigen, dass in den späten 1990er Jahren, als der Gaspreis bei etwa einem Dollar pro Gallone lag, eine Steuererleichterung auf Bundesebene ziemlich bedeutend gewesen wäre, da die Bundessteuern damals etwa 18 % des Gaspreises ausmachten. Nachdem der durchschnittliche US-Gaspreis letzten Montag offiziell die 5-Dollar-Marke pro Gallone überschritten hat, liegt dieser Anteil jetzt bei mageren 4 % und ist in der Grafik kaum sichtbar.

Unter Berücksichtigung der staatlichen Steuern sowie der Bundessteuern auf Gas, Die Steuer pro Gallone variiert zwischen 87 Cent in Kalifornien und 34 Cent in Arkansas. In Anbetracht der jüngsten Benzinpreise in diesen Bundesstaaten würde ein Halten aller Steuern sie auch nur um ein Vielfaches senken zwischen 8% und 14%.

Zählt eine Erleichterung?

Während diese Anteile eher gering sind, würden sich Autofahrer in der Not wohl über jede noch so kleine Entlastung an der Zapfsäule freuen. Doch Lehren aus Ländern, die bereits Gassteuerbefreiungen eingeführt haben, zeigen, dass selbst die kleinste Geste ziemlich schnell verfliegen kann. Deutschland hat am 1. Juni den Großteil der Gassteuern ausgesetzt und die Benzinpreise am Tag der Einführung technisch gesehen um rund 16 % gesenkt. Die Kraftstoffpreise sanken stieg in der Folge aber schnell wieder an und übertraf beim Dieselkraftstoff, dessen Preis um 8 % gesenkt wurde und der selbst für normale Autos im Land beliebt ist, bis Ende Juni erneut den Vorsteuer-Urlaubspreis.

Renommierte Ökonomen sind zu dem Schluss gekommen dass der erneute Anstieg die Steuervergünstigungen einkalkuliert und dass die Preise – wie Zahlen aus dem Nachbarland Frankreich zeigen – ohne Steuersenkungen einfach noch höher ausfallen würden. Dennoch ist der Verdacht groß, ob die Ölkonzerne den Preisunterschied in die Tasche gesteckt haben das Bundeswirtschaftsministerium plant, die Befugnisse der Kartellwächter auszuweiten um der Sache auf den Grund zu gehen.

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Gezeichnet von Statista

Quelle: https://www.forbes.com/sites/katharinabuchholz/2022/06/23/bidens-gas-tax-holiday-just-a-drop-in-the-bucket-infographic/