Bierhoff und DFB einigen sich nach Deutschlands WM-Aus auf Vertragsauflösung

Oliver Bierhoff ist der erste Dominostein, der nach Deutschlands peinlichem WM-Auftritt fällt. Der Direktor der deutschen Nationalmannschaft und der Akademien und der DFB gaben am Montag bekannt, dass sie getrennte Wege gehen würden. Bierhoff bot am Montag seinen Rücktritt an, der von DFB-Präsident Bernd Neuendorf schnell akzeptiert wurde.

„Ich habe meine Entscheidung heute dem DFB-Präsidenten Bernd Neuendorf mitgeteilt“, schrieb Bierhoff in einem persönlichen Statement Der Sportliche.“Ich mache den Weg frei für neue Weichenstellungen.“

Bierhoff ist seit 2004 beim DFB und verhalf Deutschland 2014 zum Gewinn der Weltmeisterschaft und 2017 zum Gewinn des Confederation Cup. Unter der Führung von Bierhoff erreichte Deutschland 2008 das Finale der Europameisterschaft und drei weitere Halbfinals bei großen Wettbewerben , der 2006 und 2010 Dritter bei der Weltmeisterschaft wurde. Bierhoff beaufsichtigte auch den Bau eines 150-Millionen-Dollar-Trainingszentrums für die Nationalmannschaft.

Zusammen mit dem ehemaligen Bundestrainer Joachim Löw war Bierhoff zweifellos eines der Gesichter des deutschen Neustarts Anfang der 2000er Jahre, der schließlich 2014 zum Triumph in Brasilien führte. Ein weiteres Halbfinale bei der Euro 2016 und der Sieg der Eidgenossen folgten. Dennoch hat Die Nationalmannschaft seitdem einen stetigen Niedergang erlebt, der in zwei historischen Ausscheiden aus der Gruppenphase hintereinander bei der Weltmeisterschaft gipfelte.

„Oliver Bierhoff hat großartige Arbeit beim DFB geleistet“, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf in einer auf der Homepage des Verbandes veröffentlichten Stellungnahme. „Auch wenn die letzten Turniere unter unseren sportlichen Zielen lagen, steht sein Name für große Momente. Wir werden ihn immer mit dem Triumph in Brasilien in Verbindung bringen. Auch in schwierigen Zeiten hat [Bierhoff] immer versucht, seine Ziele und Visionen umzusetzen und beim DFB seine Spuren hinterlassen.“

Abgesehen vom WM-Triumph hat man in Deutschland das Gefühl, dass die Nationalmannschaft seit einiger Zeit hinter den Erwartungen zurückbleibt. Bierhoffs Kommerzialisierung des Teams und das Branding Die Mannschaft waren nur zwei Aspekte. Abgesehen vom Titel in Brasilien hatte man immer das Gefühl, dass Deutschlands goldene Generation mehr als einen großen Titel hätte gewinnen sollen.

Angesichts der sich in den letzten fünf Jahren verschlechternden Ergebnisse sind im gesamten deutschen Fußball Rufe nach Bierhoffs Rücktritt laut geworden. Bierhoffs Annäherung an den DFB auf Vertragsauflösung ist daher ein von den Entscheidungsträgern begrüßter vorbeugender Schritt.

Die Frage ist, wie es beim DFB weitergeht? Bierhoff ist wahrscheinlich nur der erste Dominostein, der fällt. Auch die gesamte Führungsriege um Präsident Neuendorf steht unter Beschuss, und auch der erst vor einem Jahr ernannte Cheftrainer Hansi Flick sieht sich einiger Kritik ausgesetzt.

Flicks Job scheint vorerst sicher, aber mit einem neuen Direktor – Hertha-Sportdirektor Fredi Bobic ist ein Kandidat – besteht die Chance, dass weitreichendere Veränderungen im größten Fußballverband der Welt stattfinden könnten. Ob sich diese Änderungen sofort auf Deutschlands Erfolg auf dem Platz auswirken, bleibt abzuwarten.

Revolutionen sind dem deutschen Fußball schließlich nicht fremd. Anfang der 2000er Jahre hat der Verband sein Programm komplett umstrukturiert, ein wirklicher Erfolg stellte sich aber erst in zehn Jahren ein. Die Zeit drängt jedoch, da Deutschland 2024 Gastgeber der Euro ist.

Manuel Veth ist der Gastgeber des Bundesliga-Gegenpressing-Podcast und der Area Manager USA bei Transfer. Er wurde auch im Guardian, Newsweek, Howler, Pro Soccer USA und mehreren anderen Verkaufsstellen veröffentlicht. Folge ihm auf Twitter: @ ManuelVeth

Quelle: https://www.forbes.com/sites/manuelveth/2022/12/05/after-germanys-world-cup-exit-bierhoff-and-dfb-agree-contract-termination/