Ethereum-ETFs in Gefahr? Das Abstecken von Renditen könnte das Interesse der Anleger steigern oder zerstören, sagen BitMEX-Experten

Die Diskussion um börsengehandelte Ethereum-ETFs (Exchange Traded Funds, ETFs) hat einen zentralen Platz eingenommen, insbesondere angesichts der Erwartung, dass Spot-Ethereum-ETFs möglicherweise noch in diesem Jahr in den USA eingeführt werden.

Analysten von BitMEX haben sich kürzlich zu dieser Angelegenheit geäußert und einen entscheidenden Aspekt hervorgehoben, der sich auf die Attraktivität dieser ETFs für Anleger auswirken könnte: die Bereitstellung von Einsatzrenditen.

Laut dem Analysten stellt das Angebot der ETH an Einsatzprämien sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung für die Formulierung von ETFs rund um den digitalen Vermögenswert dar.

Unter Einsatzprämien versteht man insbesondere die Einnahmen, die Teilnehmer für die Hinterlegung ihrer digitalen Vermögenswerte erhalten, um den Betrieb und die Sicherheit eines Blockchain-Netzwerks zu unterstützen. Bei diesen Belohnungen handelt es sich in der Regel um einen Teil der Transaktionsgebühren, um neue Münzen, die durch Blockbelohnungen erstellt werden, oder um eine Kombination davon.

Das Dilemma der Ethereum-Einsatzrendite

Die Attraktivität von ETH-Spot-ETFs für institutionelle Anleger und ETF-Käufer hängt maßgeblich von der „Rendite aus dem Einsatz“ ab, wie die Analysten von BitMEX Research feststellten. Sie gehen davon aus, dass die Attraktivität von Spot-ETFs der ETH angesichts der Bedeutung dieser Belohnungen für die Renditesteigerung ohne die Einbeziehung von Einsatzrenditen nachlassen könnte.

Die Analysten gehen davon aus, dass der ETH-Preis langfristig sogar hinter dem von Bitcoin zurückbleiben könnte, wenn ETFs keine Stake-Renditen einbeziehen, obwohl für Staker das Potenzial besteht, durch die Belohnungen höhere Renditen zu erzielen. Die Analysten stellten fest:

Allerdings könnte das Stake-System Ethereum für einige ETF-Investoren weniger attraktiv oder ungeeignet machen, da die ETFs vermutlich nicht in der Lage wären, zu investieren. […] Gleichzeitig zögern neue Gelder möglicherweise, in einen Ethereum-ETF zu investieren, wenn sie wissen, dass sie ein schlechteres Angebot als die Staker erhalten und daher geringere Renditen erzielen könnten. Vielleicht entscheiden sich diese Anleger stattdessen für einen Bitcoin-ETF.

Insbesondere wiesen die Analysten auch darauf hin, dass das Abstecksystem von Ethereum besondere Herausforderungen für die Einrichtung von Spot-ETFs der ETH mit sich bringt, vor allem aufgrund der Komplexität der Verwaltung von ETF-Rücknahmen neben dem Absteck-Ausstiegswarteschlangensystem der ETH.

Das System erfordert, dass Staker zwei Warteschlangen durchlaufen, um auszusteigen, einschließlich einer Standard-Ausstiegswarteschlange, die die täglichen Auszahlungen begrenzt, und einer Validator-Sweep-Verzögerung, die die Wartezeit verlängert.

Für ETFs stellt die Verwaltung der täglichen Abflüsse im Einklang mit diesen Beschränkungen laut Analysten operative Hürden dar, die möglicherweise die Liquidität und Attraktivität des Fonds für Anleger beeinträchtigen.

Die Analysten von BitMEX betonen, dass sich die Wartezeit für den Ausstieg aus dem Staking in Zeiten der Marktvolatilität erheblich verlängern könnte, was eine Herausforderung für potenzielle ETH-Stake-ETFs darstellt.

Ethereum (ETH)-Preisdiagramm auf Tradingview
Der ETH-Preis bewegt sich auf dem 2-Stunden-Chart seitwärts. Quelle: ETH/USDT auf TradingView.com

Durch Herausforderungen navigieren

Trotz der Hürden gibt es von den Analysten erkundete Wege, um das Problem der Einsatzrendite bei ETH-ETFs zu umgehen.

Eine vom Analysten hervorgehobene Strategie, die von einigen börsengehandelten ETH-Produkten (ETPs) in Europa angewendet wird, besteht darin, nur einen Teil der Bestände zu setzen. Dadurch wird die Liquidität für Rücknahmen aufrechterhalten und gleichzeitig von den Einsatzprämien profitiert. Dieser Ansatz verringert jedoch zwangsläufig die potenziellen Erträge.

Der Analyst stellte fest:

Eine andere Idee, die uns gefällt, besteht darin, die Ethereum-Stake-ETFs ganz zu vermeiden und stattdessen einen stETH-ETF aufzulegen. Damit ist das Einlösungsproblem vollständig gelöst bzw. auf Lido übertragen.

Bisher hätten sich Institutionen wie Ark Invest/21Shares und CoinShares bereits daran gewagt, ETPs mit Ethereum-Einsatz in Europa anzubieten, und Dienste wie Figment Europe und Apex Group seien bereit, ähnliche Produkte an der SIX Swiss Exchange auf den Markt zu bringen.

Bemerkenswert ist, dass der Diskurs über ETH-ETFs und die Einbeziehung von Wettrenditen vor dem Hintergrund behördlicher Kontrollen stattfindet, wobei die US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) bei der Genehmigung solcher Produkte einen vorsichtigen Ansatz verfolgt.

Die Analysten argumentieren, dass die letztendliche Zulassung von Ethereum-ETFs unvermeidlich ist, aber angesichts der regulatorischen Herausforderungen und der besonderen Natur des Ethereum-Einsatzes eine Frage des Timings bleibt. Das gaben die Analysten an

Wie bei Bitcoin könnten die Gerichte die SEC schließlich zum Handeln zwingen, und wiederum wie bei Bitcoin könnte der SEC Heuchelei vorgeworfen werden, weil sie Ethereum-Futures-ETFs zugelassen hat.

Sie fügten auch hinzu:

Einige argumentieren, dass Ethereum zu einem „Wertpapier“ wird, da der Einsatz von Ethereum eine Rendite generiert oder weil Staker Blöcke vorschlagen, und dass dies ein Grund für die Ablehnung von Ethereum-ETFs durch die SEC ist.

Vorgestelltes Bild von Unsplash, Chart von TradingView

Quelle: https://bitcoinist.com/ethereum-etfs-jeopardy-staking-yields-bitmex/