Europas Ausschuss für Systemrisiken schlägt Alarm wegen Krypto und DeFi

Der Europäische Ausschuss für Systemrisiken (ESRB) sagte am Donnerstag, dass trotz eines volatilen Jahres für Kryptowährungen die Auswirkungen auf traditionelle Finanzsysteme minimal seien. Dennoch warnte der Vorstand weiterhin vor einer weiteren Aufsicht.

Dies stellt eine leichte Verschiebung der Dringlichkeit dar, da die Europäische Zentralbank (EZB) zuvor sofortige Regulierungen zur Eindämmung der von Kryptowährungen ausgehenden Systemrisiken gefordert hat.

Während die europäischen Gesetzgeber dieser Aufforderung schließlich im April mit der Markets in Crypto Assets- oder MiCA-Verordnung nachkamen, die Standards für die Stablecoin-Regulierung und die Kryptoaufsicht festlegte, sei noch mehr Vorarbeit erforderlich, so der ESRB.

Der ESRB ist eng mit der EZB verbunden und leistet Sekretariats- und Logistikunterstützung. Die Präsidentin der Bank, Christine Lagarde, fungiert als Vorstandsvorsitzende.

In einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht betonte die Finanzaufsichtsbehörde die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Überwachung, insbesondere in Bezug auf DeFi und Smart Contracts, die hinter dem Mandat der MiCA zurückbleiben.

Angesichts des beeindruckenden Wachstumsverlaufs und der unvorhersehbaren Zukunft der Kryptomärkte seien die potenziellen systemischen Risiken nicht von der Hand zu weisen, heißt es in dem Bericht.

„Diese Risiken könnten eintreten, wenn beispielsweise die Vernetzung mit dem traditionellen Finanzsystem mit der Zeit zunimmt“, hieß es.

Der ESRB sagte, dass Kryptowährungen nach der Pleite in der Branche im letzten Jahr derzeit keine derartigen Risiken darstellen.

Dennoch empfiehlt der Bericht den politischen Entscheidungsträgern, mehrere Änderungen vorzunehmen, um bestehende regulatorische Bedenken auszuräumen. Dazu gehören regelmäßige Meldepflichten für Finanzinstitute mit Krypto-Exposure. 

Gasper Stih, Marketingdirektor bei ZondaCrypto, sagte gegenüber Blockworks, dass sich Sprache und Botschaft des Berichts zwar etwas von den vergangenen Jahren unterscheiden, der ESRB jedoch ein ähnliches Thema beibehält.

Während der Bericht versucht, den Eindruck eines übergreifenden Systemrisikos zu erwecken, erkennt er auch an, dass der DeFi-Markt „sehr klein“ ist.

„Dies scheint darauf hinzudeuten, dass jede von der EZB wahrgenommene Bedrohung erst in weiter Ferne besteht, was darauf hindeutet, dass der Vorstand möglicherweise die Geschwindigkeit unterschätzt, mit der sich der Krypto- und DeFi-Markt normalerweise entwickelt“, sagte Stih.

Eine kurzfristige Lösung

Das ERCB betonte die Notwendigkeit, systemische Risiken, die sich aus diesen Bereichen ergeben, zu identifizieren und anzugehen, und deutete an, dass das Potenzial für aufsichtsrechtliche, Reputations- oder Betriebsrisiken größer werden könnte. 

Daher empfahl der ESRB, den Wissensaustausch auf EU-Ebene und die Überwachung der Marktentwicklungen zu fördern. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der betrieblichen Belastbarkeit, dem Abstecken von DeFi und digitalen Vermögenswerten sowie der Kreditvergabe.

Ziel sei es, potenzielle Risiken für die Finanzstabilität und die Wirksamkeit der makroprudenziellen Politik zu identifizieren, zu bewerten und zu mindern. 

Dies sollte jedoch nicht der einzige Schwerpunkt sein, sagte Stih.

„Was in Zukunft wichtiger ist, ist die Konzentration auf die Reduzierung der Manipulation und Ausbeutung von Krypto und DeFi, da diese nach wie vor Schlüsselfaktoren sind, die weiterhin zu übermäßiger Volatilität auf dem Markt führen.“


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Quelle: https://blockworks.co/news/europe-raises-alarm-over-crypto